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Musik

Mort Phantasm: Lich Emperor

Zwei Jahre Arbeit, zwei Jahre das Genre wieder neu entdecken, zwei Jahre Studium der Instrumente, Verstärker, Effekte und Lautsprecher. Zwei Gitarren, ein Bass, sieben Pedale, drei Amps, zwei Cabs, viele viele VST-Effekte. Stundenlanges rendern, umwandeln und Probehören im Auto, im Wohnzimmer, auf Bluetooth-Mono-Boxen, über Kopfhörer, bei Bekannten. Ständiges Verfeinern, Arrangements umschmeißen, Texte neu schreiben.

Das Projekt hatte eine steile Lernkurve. Ich habe vorher nur weitgehend elektronische Musik produziert, und ich habe beim Komponieren meist nach dem Lego-Prinzip gearbeitet: Erstmal schicke Teile raussuchen, die man später vielleicht nutzen könnte, und dann irgendwie so arrangieren. Bei diesem Album hab ich seit langer Zeit wieder Lieder geschrieben.

Gemixt hab ich früher direkt beim Arrangieren und dabei meist eine Mischung aus Sounddesign und Mix betrieben. Das habe ich bei dem Album auch wo möglich anders gemacht: Erst die Instrumente für sich optimiert, dann aufgenommen und gemixt. Zeitweise war das aber auch noch ein hin und her, da viele Sachen erst ausprobiert werden mussten. Zum Beispiel, ob ein HM300 mit einem Peavey Bandit funktioniert (meiner Meinung nach nicht), ob ich lieber einen Tube Screamer oder ein Overdrive vor den ZoMBie schalte, ob ein Equalizer vor den anderen Pedalen hilft, die Bässe zu bändigen und vieles mehr.

Auch seitens Software war einiges an Experimenten nötig. Welche Impulsantworten klingen wirklich wie eine Marshall-Box, welches PlugIn klingt wie ein Bassverstärker (Spoiler: TSE BOD vor dem SHB-1 von Ignite Amps), mit welchem Equalizer bekomme ich die zu heftigen Höhen aus den Gitarren?

Ich hatte Glück, während einer Rabatt-Aktion von IK Multimedia günstig an T-RackS 5 zu kommen. Mit dem Tool war das Mastering extrem entspannt und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ich weiß nicht, ob das Tool unter Mastering-Experten akzeptiert ist (ich vermute nicht), aber mich hat es überzeugt.

Das Album gibt es demnächst auch bei YouTube. Bis dahin kann man es bei bandcamp hören und erwerben.